Sonderausstellung
„Perlen, Ringe, Schlangenschwert –
Schätze edler Westfalen aus dem Sintfeld“
Grabfunde aus dem 6. Jahrhundert.
Die dreimonatige Sonderausstellung „Perlen, Ringe, Schlangenschwert – Schätze edler Westfalen aus dem Sintfeld des 6. Jhdts.“ ist am 30. Juli 2017 beendet worden.
Seit dem 1. Mai 2017 waren die Grabbeigaben, eines fränkischen Kriegers und einer edlen Dame vor Ort in Fürstenberg ausgestellt. Funde die beinahe in Sichtweite auf dem Pellenberg gefunden wurden. Vor den Ausstellungsvitrinen und erklärenden Schautafeln konnten sich Besucher auf eine Zeitreise zurück in die Merowingerzeit des 6. Jahrhunderts begeben. Es wurden wertvolle Waffen, alltägliche Kleidungsstücke und gläserne Haushaltsgeräte der frühen Bewohner des Sintfeldes gezeigt. Auch das Zaumzeug eines Pferdes nebst Schädel.
Ein Filmdokument des LWL in Münster beschrieb die aufwändige Rekonstruktion der Damaszenerklinge des Fürstenberger Ringschwertes. Es handelt sich dabei um ein ganz seltenes Prunk- und Schwurschwert, das den Träger als Mitglied einer militärischen und politischen Elite darstellt.
Über zwei Jahrhunderte bevor Karl der Große seine Sachsenkriege auch auf dem Sintfeld führte, gab es hier bereits eine Gefolgschaft, die wichtige Sicherungsfunktionen für das fränkische Königreich inne hatte. Nachdem das römische Reich untergegangen war, galt es insbesondere den Heeresweg zwischen dem Rheinland und der Weser zu sichern und strategisch zu kontrollieren.
Der Adelige vom Sintfeld lebte offensichtlich auf einem Landgut bei Zinsdorf oder in Vesperthe, beides frühe und bedeutende Siedlungen des Sintfeldes.
„Es war sicherlich das Gefühl wie bei einem Lottogewinn als 1982 der Grabungsleiter Dr. Daniel Bèrenger während seiner Rettungsgrabung auf einem schmalen Geländestreifen neben 54 Körpergräbern (heidnisch, frühchristlich und christlich) und 5 Pferdegräbern das ungeöffnete Fürstengrab von 560 n. Chr. fand. Neben dem sagenumwobenen Schlangenschwert beinhaltete die Grabstätte alles was an Statussymbolen für das Jenseits wichtig schien. Neben ihm wurde sein 12-jähriger Hengst nebst Zaumzeug beigesetzt.“ so Antonius Monkos, Geschäftsführer der gGmbH Historisches Fürstenberg. „Die Attraktion der Ausstellung sprach sich offensichtlich erst langsam herum, so dass erfreulicherweise die Anzahl der Besucher im Juli die ruhigeren ersten Besucherwochenenden wettmachten“.
Während der zwölfwöchigen Dauer der Ausstellung fanden sich Besucher aus weiten Teilen Deutschlands ein. Angelockt von dem selbst in Europa sehr seltenen Ringschwert kamen Kenner mittelalterlicher Schwertklingen z.B. aus Karlsruhe oder aber auch aus dem Klingenmuseum in Solingen.
Insbesondere waren es Gruppen der örtlichen Kindergärten, als auch Klassen der Grund- und Sekundarschule die sich gern durch die Ausstellung führen ließen und nachhaltig beeindruckt waren. Kleinkinder, die von dem pädagogischen Konzept so begeistert waren, dass sie ein weiteres Mal später mit ihren Eltern vorbei kamen.
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