Zeitleiste

1326: Der Paderborner Landesherr überlässt 1326 den Burgverwaltern der Burg Fürstenberg “sogleich die Gerichte sowie überhaupt die Überwachung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit in dem Bezirke zwischen den Wegen von Fürstenberg nach Paderborn über Kleinenberg nach der Diemel und von diesem Flusse zurück nach Fürstenberg, er schloß aber die in diesem Kreise liegenden Städte Paderborn, Lichtenau, Kleinenberg und Blankenrode hiervon aus.” Annales Paderbornenses

1449: Des weiteren sollen und wollen wir ihnen einen Richter setzen, so dass jeder, der mit einem anderen etwas zu schaffen hat, die Möglichkeit hat, diesen vor Gericht zu verklagen …) aus dem Bundbrief vom 3. Februar 1449 in einer Übertragung von Harald Kindl

1600/1670: Die meisten Hexenprozesse fanden nicht im “finsteren Mittelalter” statt, sondern zwischen 1600 und 1670.

1702: Teich der Wasserprobe in Fürstenberg. Die Bewohner gelten lange als “Hexenverbrenner”, weil hier noch zwischen 1700 bis 1702 Hexen verfolgt wurden.

1736: Aufbau des Gerichtsgebäudes nach der Brandkatastrophe von 1727, bei der das gesamte Dorf niederbrannte.

1786 wurde letztmalig die Todesstrafe durch Erhängen am Galgen an einem Dieb vollzogen.

1807: Unter französischer Herrschaft “…gingen die Patrimonialgerichte ein, der Galge dahier… (wurde) umgehauen, der Graf v. Westphalen verlor die Jurisdiction des Patrimonial- und Criminal-Gerichts. Einige Monate nachher wurden die Friedensgerichte eingeführt …” Chronik der Commune Fürstenberg, Seite 19

1818: “1818 den 1ten May ist das dem Grafen von Westphalen, und dem Frei Hn. von Brencken und v. Imbsen gemeinschaftliche Patrimonial Gericht unter Benennung Kreiß Gericht feierlich wieder eingeführt worden…” Chronik der Commune Fürstenberg, Seite 20

1849: “Am 1. April diese Jahres wurde das hiesige gräfliche Patrimonial-Gericht aufgehoben und in eine Königliche Kreisgerichts-Commission umgewandelt.” Chronik der Commune Fürstenberg, Seite 82

1893: “Am 1ten März wurde das neue Amtsgerichtsgebäude in Benutz genommen, und am 3ten die ersten Termine darin abgehalten.” Chronik der Commune Fürstenberg, Seite 148

1931: Das Amtsgericht wird aufgelöst. Mehrmals im Jahr hält der Amtsrichter aus Büren Gerichtstage in einem Gasthof ab.

Anmerkung:
Es ist anzunehmen, dass bereits die sozial sehr hochgestellte Persönlichkeit, die mit dem Ringknaufschwert als Grabbeigabe (Grab 61 auf dem Steinernberg) als zur Krieger und Adelsgesellschaft gehörig ausgewiesen wird, am Ende des 6. Jahrhunderts auch richterliche Funktionen auf dem Sintfeld wahrgenommen hat.
Melzer, W., Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Wünnenberg-Fürstenberg